Das vom Bauern angebaute Getreide war bereits seit mehreren Tausend Jahren bekannt, kam jedoch erst um ca. 2000 v. Chr. nach Europa. Da jedoch die ganzen Körner schwer verdaulich waren, wurden sie zerstampft oder zerrieben und mit Wasser oder Fett vermischt in der Glut oder auf erhitzten Steinen gebacken. Je mehr sich die Arbeit der Bauern weiterentwickelte und je höhere Erträgnisse der Getreideanbau abwarf, desto weniger waren die Reibebretter, Mörser oder aber auch Handmühlen des Einzelnen ausreichend.
Verschiedene Arten von Mühlen
Die Mühle an sich ist eine sehr alte Erfindung und in vielerlei Form auf der Welt verteilt. Bereits um 500 v. Chr. gab es in Griechenland Handmühlen. Es folgte der „große Bruder“ mit einem ähnlichen Prinzip: Die Großmühle wurde teilweise mit der Kraft von Tieren, vornehmlich Eseln, Ochsen, vereinzelt auch Pferden betrieben. Wassermühlen wurden bereits bei den Römern genutzt. Sie entwickelten dazu eine Art Getriebe, das es möglich machte, die Kraft der Wasserräder auf die Mahlsteine umzulenken.
Gegen Ende des Mittelalters erhielt die Mühle das berühmte „Klappern“. Es stammt vom sogenannten Beutelwerk (beuteln = rütteln), das dazu diente, Mehl und Kleie voneinander zu trennen.
Der Müller
Wirklich angesehen war der Müllersberuf eigentlich nicht, sondern er wurde im Mittelalter sogar zu den „unehrlichen“ Berufen gezählt. Ursprünglich war es zwar jedermann erlaubt, auf seinem Grund eine Mühle zu bauen, doch war dieser Bau mit solch immensen Kosten verbunden, dass dies für den Einzelnen kaum möglich war. Somit waren die meisten Bauern darauf angewiesen, ihr Getreide mahlen zu lassen.
Einiges auf dem Kerbholz…
Die Ernte des Bauern wurde über das sogenannte Kerbholz abgerechnet. Jeder angelieferte Scheffel Getreide brachte dem Bauern eine Kerbe ein, welche halbrund angelegt wurde, um Betrügereien vorzubeugen. Das Holz wurde am Ende der Länge nach gespalten, sodass beide, Bauern und Müller, am Ende eine Hälfte bekamen. Dies ist vergleichbar mit einer Art doppelter Buchführung.
Auszug aus https://herbaversum.com/altes-wissen/altes-handwerk/der-mueller/ (Zugriff: 5.11.2022).