Küferei

KÜFERHANDWERK

Das Handwerk des Küfers hat uralte Tradition, da schon die Kelten Holzfässer für den Weintransport verwendeten. Aufgabe des Küfers (auch Kübler, Fassbinder) war es, die notwendigen Gerätschaften für den Haushalt herzustellen. Vorratsbehälter für Lebensmittel und Fässer zur Aufbewahrung von Wein und Most waren weitere Produkte. Die bei Fässern bauchigen Wandungen werden aus Dauben (konisch geformte Bretter) zusammengefügt.

KÜFEREI WELTE

Gottlieb Welte, der 1843 nach Frastanz heiratete, brachte seine Kenntnisse aus dem Laternsertal mit, das durch die Erzeugnisse des Küblerhandwerks weit über die Landesgrenzen bekannt war. Sein Enkel Alfred Welte (1876-1957) erbaute um 1907 ein neues Wohnhaus mit Werkstatt in der Schmittengasse, wo heute noch in der sechsten Generation Fässer, Käsknöpflebrenta und andere Holzwaren erzeugt werden.

Wie bekommt das Fass seinen Bauch?

Der Küfer verwendet weder Bindestoffe noch Leim. Dicht werden die Fässer dadurch, dass die genau vorgefertigten Dauben durch Eisenreifen zusammengehalten werden. Folgende Arbeitsschritte sind nötig:

  • Die Dauben werden an den Enden leicht vorgefräst, so dass sie im Bauch ein Sechstel breiter als an den Enden sind.
  • Dann werden sie in Eisenreifen gestellt. Dabei bleiben am unteren Ende Zwischenräume offen.
  • In die Mitte kommt ein Feuerkorb. Die Dauben werden so lange erhitzt, bis sich das Holz außen warm anfühlt.
  • Mit einem Fasszug werden die Dauben sieben bis acht Mal ruckweise unten zusammengezogen. Nach rund 30 Minuten sind die Zwischenräume geschlossen.
  • Nun ruht das Fass einige Tage, bevor es fertiggestellt wird.

Aus "Unser Ländle", 1.9.1995.

Fotoquellen: GAF Fotosammlung und Privat