Erderwärmung und Klimawandel sind nicht mehr aufzuhalten – es geht nur noch um das Ausmaß der globalen Temperaturerhöhung und die damit verbundenen massiven Veränderungen. Die Weltbevölkerung wächst jeden Tag um 200.000 Menschen an, gleichzeitig schrumpfen die landwirtschaftlichen Nutzflächen: In Österreich beispielsweise werden täglich 224.000 Quadratmeter Fläche zubetoniert.
Die Menschheit verbraucht derzeit pro Jahr so viel Erdöl, wie die Natur in jeweils fünf Millionen Jahren „erzeugt“ hat. Und auch andere Bodenschätze werden in unvorstellbarem Ausmaß der Erdkruste entnommen: Rund 60 Milliarden Tonnen jedes Jahr. Diese und viele weitere aktuelle „Gruseldaten“ präsentierte Naturschutzbund-Mitglied Rochus Schertler der interessierten Zuhörerschaft: Dass diese, mit dem Beginn der industriellen Revolution Anfang des 20 Jahrhunderts eingesetzte und seit den 1950er Jahren enorm an Fahrt aufnehmende Entwicklung nicht auf Dauer fortgeschrieben werden kann, liegt für Schertler und viele Wissenschaftler weltweit auf der Hand.
Er sieht auch durchaus die Chance, dass in Folge des weltweit steigenden Problembewusstseins einige dieser bedrohlichen Entwicklungen zumindest eingebremst werden können. Sich auf internationale Abkommen etwa zum Klimaschutz zu verlassen, das werde aber nicht genügen, so Schertler. Vielmehr sei jeder Einzelne gefordert, sein Verhalten zu überdenken. Der - zumindest teilweise - Verzicht auf den Konsum von Fleisch, zu Fuß gehen, statt mit dem Auto zu fahren, den Urlaub im eigenen Garten zu verbringen anstatt mit dem Flugzeug in ferne Länder zu reisen: Das alles sind Beiträge, die nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch der eigenen Gesundheit und Zufriedenheit dienen, betonte Schertler.
Rochus Schertler sprach im Rahmen einer Vortragsreihe der Walgau Wiesen Wunderwelt. Die Umweltausschuss-Obfrau Gerlinde Wiederin bedankte sich für die Impulse von Rochus Schertler mit Biobier in der Holzkiste aus regionaler Produktion.