Es waren harte Bretter, die der Finanzreferent im Zusammenwirken mit den Mitgliedern des Finanzausschusses und mit Unterstützung der verantwortlichen Mitarbeiter des Gemeindeverbands FLZ Walgau-West, Mag. Edgar Palm und Mag. Hakan Öztürk, zu bohren hatte, bis der Gemeindehaushalt für 2025 beschlussreif war.
Über die Schwierigkeit der Gemeinden, ein Budget für das kommende Jahr zu erstellen, wurde in den letzten Wochen in den Medien vielfach berichtet. Auch in Frastanz war es bei sinkenden Einnahmen und steigenden (Pflicht-)Ausgaben eine besondere Herausforderung, das Finanzjahr 2025 zu planen. Die gute Nachricht: Finanzreferent Bürgermeister Walter Gohm konnte der Gemeindevertretung am 19. Dezember 2024 trotz allem ein Budget vorlegen, das von allen Gemeindemandataren gutgeheißen wurde.
„Der Rückgang bei den Ertragsanteilen und die gleichzeitige Steigerung bei den nicht beeinflussbaren Ausgaben bedeuten auch für die Marktgemeinde Frastanz schmerzliche Mehrbelastungen, die sich im Haushalt niederschlagen“, betonte Gohm bei der Sitzung der Gemeindevertretung.
Einige Kennzahlen aus dem 191 Seiten umfassenden Voranschlag verdeutlichen die brisante Situation: Die Ertragsanteile aus gemeinschaftlichen Bundesabgaben werden heuer mit 7,474 Millionen Euro prognostiziert: Ein Minus von 150.000 Euro gegenüber 2024. Die Pflichtbeiträge an das Land Vorarlberg für Sozialfonds (2,056 Millionen Euro), Gesundheitsfonds (2,009 Millionen Euro) und Rettungsfonds (138.000 Euro) steigen in Summe gegenüber dem Vorjahr um rund 300.000 Euro auf gesamt 4,417 Millionen Euro.
Dank an Frastanzer Betriebe
Verlässliche Steuerzahler sind dagegen die Frastanzer Betriebe, deren Kommunalabgaben sich 2025 auf 2,85 Millionen Euro erhöhen dürften. Trotz dieses großen Beitrages der Unternehmer, für welchen sich Bürgermeister Walter Gohm ausdrücklich bedankte, verbleibt im Ergebnishaushalt bei Einnahmen von 22,5 Millionen Euro und Ausgaben von 24 Millionen Euro ein Minus von 1,5 Millionen Euro.
Noch intensiver als schon bisher wurden daher alle Wünsche auf ihre unbedingte Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Dringlichkeit geprüft – einige der vorgesehenen Projekte können deswegen im Jahr 2025 nicht umgesetzt werden. Und auch jene Vorhaben, die im Budget berücksichtigt sind, müssen laufend auf Einsparmöglichkeiten geprüft werden: „Die im vorliegenden Voranschlag angeführten Ansätze sind nicht gleich bedeutend mit fixen Zusagen für Ausgaben“, betonte Gohm.
Sparen bleibt Daueraufgabe
Die Fortführung der bereits in Bau befindlichen Projekte hat oberste Priorität. Die Sanierung des Gastronomiebereichs in der Unteren Au ist bereits im Gang. Mit der Fertigstellung noch vor Beginn der Badesaison ist dann das in mehreren Bauetappen realisierte Gesamtsanierungskonzept in der Sport- und Freizeitanlage Untere Au abgeschlossen. Im Zeit- und Kostenplan befinden sich auch die Arbeiten für das neue Bildungszentrum Fellengatter. Gemeindeförderungen, die dem gemeinsamen und nachhaltigen Ziel der Reduktion von CO2-Emissionen dienen, können trotz der angespannten Lage beibehalten werden: So werden auch 2025 Förderungen für private Photovoltaik-Anlagen, Flachdachbegrünungen oder Biomasseanlagen gewährt. Auch gibt es weiterhin eine Förderung für Frastanzer Studierende.
In den Wortmeldungen zum Budget gab es von allen Parteien unisono viel Lob für den Finanzreferenten sowie die Mitarbeiter im Finanzleistungszentrum und im Rathaus. Dass der Schuldenstand der Marktgemeinde steigen wird, ist auch angesichts der Investitionen für das Bildungszentrum Fellengatter allen klar und außer Diskussion. Bei der Abstimmung wurde der Budgetvoranschlag 2025, der auch eine moderate Anhebung von Gemeindeabgaben und Gebühren beinhaltet, einstimmig genehmigt.