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Soziale Nahversorgung

13.03.2023| „Bürgerservice – nah am Menschen“

Bildquelle: Soziale Nahversorgung

Welche sozialen Aufgaben kann und soll eine Gemeinde in Zukunft wahrnehmen? Welche Rolle übernimmt dabei der Bürgerservice? Welche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind dafür notwendig? Wo und wie gelingt Soziale Nahversorgung bereits heute? Diese und ähnliche Fragen sind Themen des Projekts „Soziale Nahversorgung“ von acht Gemeinden aus zwei Vorarlberger Regionen.

Wie in allen Lebensbereichen ändern sich auch die Anforderungen an die kleinste Verwaltungseinheit im Land – den Gemeinden. Während einerseits viele Leistungen immer weiter digitalisiert werden, steigen andererseits die Anforderungen an die erste Anlaufstelle in den kleinen Gemeinden Vorarlbergs – den Bürgerservice. Auch das Bild des Bürgermeisteramtes in kleineren Strukturen wandelt sich.

Ob Haushalte ihre Wohn- oder Heizkosten nicht mehr bezahlen können, in einer Familie die Mutter krankheitsbedingt ausfällt, (nicht nur ältere) Menschen in ihren Häusern immer mehr vereinsamen oder ein Nachbar psychisch auffällig ist – die sozialen Anliegen, die im Laufe eines Jahres bei der Gemeinde landen, sind äußerst vielfältig. Vieles wird durch engagierte Ehrenamtliche „aufgefangen“, aber bei weitem nicht alles.

Um sich für diese Herausforderungen zu rüsten, haben sich acht Gemeinden aus zwei Regionen in der ARGE Soziale Nahversorgung zusammengeschlossen. Frastanz, Bludesch und Dreiklang Schnifis - Düns - Dünserberg aus dem Walgau sowie Doren, Hittisau und (in eingeschränktem Umfang) Mellau aus dem Bregenzerwald. Das Projekt wird für die nächsten 1,5 Jahre durch LEADER gefördert, in einer Kooperation von LEADER Regionalentwicklung Vorarlberg und der LEADER-Region Vorderland-Walgau-Bludenz.

Die ARGE Soziale Nahversorgung hat sich zum Ziel gesetzt, den Bürgerservice als "Antenne” für gesellschaftliche Entwicklungen im Dorf und als Informationsdrehscheibe zu etablieren. Die Teilnehmer:innen möchten Best Practice Beispiele für gelungene Projekte recherchieren, ein zukunftsfähiges Stellenprofil und das dazu passende Weiterbildungsprogramm entwickeln sowie neue Potentiale fürs Ehrenamt in den Gemeinden entdecken.

„Alle Mitarbeiter:innen sollen verstärkt für die sozialen Herausforderungen sensibilisiert werden!“, so Walter Gohm, Obmann der ARGE Soziale Nahversorgung und Bürgermeister von Frastanz. „Soziale Nahversorgung ist aber nicht auf einzelne Personengruppen reduziert, sondern soll sozusagen in der DNA einer Gemeinde verankert sein und das tägliche Tun begleiten“.
Ende Februar haben sich die Mitarbeiter:innen und engagierte Ehrenamtliche der teilnehmenden Gemeinden im KleinWien in Doren getroffen, um über Lebensqualität, Stärken und Schwächen der Dörfer zu diskutieren. Besonders beeindruckend war die starke Identifikation aller Teilnehmer:innen – sie sind stolz auf „ihre Gemeinden“! Dennoch zeigte sich auch ein hohes Problembewusstsein für soziale Anliegen der Bürger:innen.

Interessante Aspekte ergaben sich sowohl durch den Vergleich der beiden doch sehr differenzierten Regionen sowie durch die unterschiedliche Größe: Themen, die bei der Kleinstgemeinde Dünserberg nur wenige Male pro Jahr auftauchen, stehen beim größten Partner Frastanz regelmäßig auf der Tagesordnung. Hier zeigt sich auch ein wichtiger Nebeneffekt durch die Kooperation: gegenseitiger Austausch untereinander auf der Ebene der Mitarbeiter:innen!

Alle Teilnehmer:innen freuen sich auf ein spannendes, konstruktives Arbeitsjahr.