Das ehemalige Ganahl-Areal (Carbotech) in der Schmittengasse soll zur Gänze als Lagerhalle genutzt werden, täglich (MO-FR) von 6 bis 22 Uhr sollen 32 LkWs zu- und abfahren. Auch für Samstag sind 8 Zu- und Abfahrten geplant. Die Gemeindevertretung steht hinter den Anrainern und hat in dem von der BH Feldkirch geleiteten Verfahren entsprechend Position bezogen und wird nach Eintreffen aller Gutachten eine erweiterte Stellungnahme zum Wohle der Anrainer abgeben.
Als das ehemalige Vorarlberger Textil-Flaggschiff Ganahl Ende der 1980er Jahre die Segel streichen musste, wurde mitten im Ort eine Fläche von ca. 17.000 Quadratmeter „frei“. Das sogenannte „Carbotech-Areal“ (Weberei) wurde von einem privaten Konsortium erworben. Es ist - noch - als Betriebsgebiet gewidmet, der Betrieb einer Lagerhalle wäre daher prinzipiell widmungskonform.
„Dagegen werden wir uns bis zum Letzten wehren“, versicherte Elke Giesinger bei der Bürgerfragestunde zu Beginn der Gemeindevertretungssitzung am 30. Mai 2018 im Namen ihrer Mitstreiterinnen.
Die Gemeindepolitiker zeigten sich einhellig solidarisch mit den Anrainern. Die Marktgemeinde Frastanz hat in den letzten Jahren im Rahmen des neuen Räumlichen Entwicklungskonzeptes sowie in einer Masterstudie der Frastanzer Architekten zur Zentrumsentwicklung mehrfach bekräftigt, dass dieser Bereich entlang der Schmittengasse künftig nachbarschaftsverträglich vor allem für Wohnraum genutzt werden soll.
„Im Gemeindeentwicklungsprozess waren sich alle Beteiligten einig, dass wir im Ortszentrum noch mehr Lebensqualität entwickeln wollen“, erinnert Bgm. Eugen Gabriel: Eine Lagerhalle mit enormer Verkehrsentwicklung ist nicht das, was man sich für die zukünftige Gemeinde wünscht.
Entwicklungskonzept
Die Gemeindevertretung hat einstimmig beschlossen, in dem von der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch zu führenden gewerberechtlichen Genehmigungsverfahren eine entsprechend klare Position einzunehmen. Die Frastanzer Architekten sollen ihrer Masterplanung „Zentrum“ folgend ein Entwicklungskonzept entlang der Schmittengasse, „Im Nislis“ und „Auf Kasal“ mit den Grundbesitzern und der Bevölkerung erstellen. Auch juristischen Beistand wird sich die Marktgemeinde holen, um die LKW-Verkehrslawine zu verhindern. Notfalls kann man sich zur Sicherung einer positiven Ortskernentwicklung auch die Verhängung einer Bausperre nach dem Raumplanungsgesetz vorstellen.