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Großes Interesse beim Neujahrsempfang

Rund 320 Interessierte folgten am 10. Jänner 2025 der Einladung der Marktgemeinde Frastanz zum Neujahrsempfang. Im Adalbert Welte-Saal sprach Dr. Franz Fischler zum Thema „Europa aufwachen“.

Dr. Franz Fischler beim Neujahrsempfang 2025. (Fotoquelle: Henning Heilmann)

Zunächst skizzierte der ehemalige EU-Kommissar die Lage in Europa und widmete sich den drängenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen Europas. Er betonte, dass die Europäische Union angesichts globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Migration, wirtschaftlicher Unsicherheit und geopolitischer Spannungen handeln müsse. “Europa muss aufwachen. Die Zeit, Probleme nacheinander zu lösen, ist vorbei. Wir müssen vieles gleichzeitig angehen”, erklärte Fischler.

Bei neuen technischen Entwicklungen wie beispielsweise der Künstlichen Intelligenz sei Europa nicht mehr im Spitzenfeld, dafür bei Regulierungen. Das müsse sich seiner Meinung nach ändern. Zudem müsse Europa in der globalisierten Welt mit sich ändernden Machtverhältnissen selbstbewusster auftreten. 

Fischler unterstrich dabei die Wichtigkeit von Strukturreformen innerhalb der Europäischen Union. “Wir brauchen Verantwortungs- und Zuständigkeitsänderungen in beide Richtungen – von Brüssel zurück in die Mitgliedstaaten und umgekehrt”, so Fischler. Zudem plädierte er für eine Wahlrechtsreform auf EU-Ebene. Satt 720 würden rund 500 Abgeordnete im EU-Parlament ausreichen. Die meisten Vertreterinnen und Vertreter sollten mit einem Direktmandant in den verschiedensten Regionen der EU-Länder gewählt werden können. Weiters erachtet Fischler einen Ausbau des EU-Parlament zu einem „Vollparlament“ mit Möglichkeit der Abgeordneten, Initiativen einzubringen, als weiteren wichtigen Schritt. 

Dies könne dazu beitragen, dass die Bevölkerung wieder mehr Vertrauen in die Politik gewinne. Denn ohne Vertrauen gäbe es keine Änderungen. „Wenn wir Europa forcieren, haben wir die Bevölkerung auf unserer Seite“, zeigte sich ist Fischler überzeugt – auch bestärkt durch aktuelle Umfragen über die Zustimmung zur Europäischen Union. 

Blick zurück und nach vorne
Traditionell nutzt der Bürgermeister beim Neujahrsempfang die Gelegenheit, einen Blick auf große Projekte der Markgemeinde Frastanz zu werfen. Walter Gohm informierte unter anderem über den Bahnhof Frastanz, der barrierefrei umgebaut und zur modernen Mobilitätsdrehscheibe Walgau West ausgebaut wird. Weiters beleuchtete er das Bildungszentrum Fellengatter sowie die Erweiterung des Gemeindeparks mit Kletterelementen und Zugang zur Samina. Auch die Gastronomie-Gebäude im Naturbad Untere Au werden erneuert. Dabei investieren die Walgau-Gemeinden gemeinsam in die Frastanzer Freizeiteinrichtung. 

Diese Solidarität in der Region wird es auch für Europa brauchen, um die richtigen Antworten auf die gegebenen Herausforderungen zu finden. Dr Franz Fischler zeigte sich optimistisch, dass dies mit den richtigen Schritten gelingen kann.

AAAA

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