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Einstimmigkeit bei Budget 2024

Der Voranschlag der Marktgemeinde Frastanz weist für 2024 Einnahmen von 23,3 Millionen Euro und Ausgaben von 24,8 Millionen Euro aus. Demnach muss im Ergebnishaushalt mit einem Minus von knapp 1,5 Millionen Euro gerechnet werden. Die Gemeindevertretung stimmte dem Zahlenwerk am 20. Dezember 2023 dennoch einhellig zu.

Frastanz steht, wie andere Gemeinden auch, vor herausfordernden Aufgaben. „Es war wahrscheinlich noch nie so schwierig, einen Voranschlag zu erstellen“, bekannte Bürgermeister und Finanzreferent Walter Gohm bei der Vorstellung des Budgets 2024. Während die Einnahmen stagnieren, steigen andererseits überall die Kosten: Wegen der allgemeinen Teuerung, höheren Zinsen und steigenden Löhnen. Allein die – für die Arbeitnehmer positiven – Lohnabschlüsse bedeuten Mehrkosten für das Personal in der Höhe von rund 770.000 Euro (5,9 Millionen Euro im Jahr 2024 gegenüber 5,1 Millionen Euro 2023). Mehr als 50 Prozent der Personalkosten entfallen auf den Bereich Kinderbetreuung. Von der Gemeinde nicht beeinflussbar sind auch die alljährlich steigenden „Rechnungen“ für anteilige Spitalskosten, den Sozialfonds und den Rettungsfonds des Landes. Sie belaufen sich im Jahr 2024 in Summe auf gut 3,8 Millionen Euro – das sind noch einmal über 640.000 Euro mehr als im Jahr zuvor.

An allen Ecken und Enden muss also gespart werden. Darüber war man sich bei den Beratungen im Finanzausschuss, in dem Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Parteien gemeinsam beraten, einig. „Wir sind es den künftigen Generationen schuldig, unsere Finanzen in Ordnung zu halten“, betont Bürgermeister Gohm. Andererseits geht es aber auch darum, die Gemeinde weiterzuentwickeln.

Sparen und investieren
Deswegen sagte die Gemeindevertretung auch einhellig „ja“ zu weiteren nachhaltigen Investitionen. Im Jahr 2024 sind dafür insgesamt 5,2 Millionen Euro eingeplant. „Selbstverständlich werden wir darauf achten, dass bei der Umsetzung dieser Vorhaben alle möglichen Sparpotenziale genutzt werden“, betont Gohm. Dazu gehört auch, dass man bestehende Fördermöglichkeiten ausschöpft und maximal mögliche Landesbeiträge einholt. Das wichtigste Investitionsprojekt ist auch im Jahr 2024 der Neubau des Bildungszentrums Fellengatter. Dafür fallen im Jahr 2024 3,7 Millionen an Kosten an. „Dieses Projekt steht außer Frage“, stellt Bürgermeister Walter Gohm fest, auch wenn sich die Baukosten auf 13,5 Millionen Euro summieren werden. Die Marktgemeinde investiere damit in die Bildung und für die Zukunftschancen der Jüngsten. Auch werden damit Familien bei der Betreuung ihrer Kinder bestmöglich unterstützt.

Naturbad ist ein regionales Projekt
Viel Geld fließt im Jahr 2024 auch in die Sanierung des Naturbades Untere Au. Mit 550.000 Euro für die neuen Umkleide- und Duschbereiche sowie für die umweltfreundliche Energieversorgung kommt die Marktgemeinde aber gut davon: Die Untere Au ist Teil der Bäderlandschaft Walgau – die von allen 14 Regio Im Walgau-Gemeinden gemeinsam finanziert wird.

Radwegverbindung Feldkirch
Für Straßensanierungen und den Radwegeausbau sind im Budget 540.000 Euro an Investitionskosten vorgesehen. Der Großteil dieses Betrages ist für den Radwegebau Richtung Feldkirch vorgesehen, wobei davon das Land 70 Prozent der Kosten übernimmt. Gemeindestraßen werden prinzipiell nicht saniert, um den Fahrkomfort zu erhöhen, sondern wenn es erforderlich ist, um größere Folgekosten zu vermeiden, die bei Untätigkeit entstehen würden. Unter diesem Aspekt wurden für die Instandhaltung von Gemeindegebäuden und -anlagen 250.000 Euro budgetiert. Auch hier gilt, dass nicht jeder im Budget berücksichtigte Ausgabenposten auch tatsächlich und in der ganzen Höhe ausgeschöpft werden muss.

„Prinzipiell halten wir uns an das Prinzip der kaufmännischen Vorsicht. In der Budgetplanung werden bei Einnahmen nur die sicheren Einkünfte, bei den Ausgaben die Maximalbeträge berücksichtigt“, so Gohm. Gut möglich, dass die für das Jahresende berechnete Pro-Kopf-Verschuldung von 3.456 Euro (plus 32 Euro gegenüber dem VA 2023) in der Schlussabrechnung etwas niedriger ausfällt. Finanzreferent Walter Gohm ist diesbezüglich optimistisch: Die Gemeindevertretung habe schon in der Vergangenheit und auch bei den Budgetberatungen für 2024 bewiesen, dass in Frastanz alle an einem Strang ziehen. Dafür bedankte sich Gohm bei allen Mitwirkenden auch in der Verwaltung und besonders bei den Frastanzer UnternehmerInnen, die mit ihren Kommunalabgaben (2024 werden es rund 2,6 Millionen Euro sein) einen wesentlichen Beitrag leisten.

Zustimmung
Für die Liste „Grüne und Parteifreie Frastanz“ bestätigte Ronald Beller, dass die Erarbeitung des Budgets 2024 von besonderen Herausforderungen geprägt war – dass letztlich aber trotz der schwierigen Ausgangslage ein vernünftiger Voranschlag ausgearbeitet werden konnte. Martin Bertsch bedankte sich namens der Liste „FPÖ Frastanz und Parteifreie“ bei allen, die am Zustandebringen dieses Budgets mitgearbeitet hatten. Der Voranschlag wurde schließlich einstimmig angenommen.

Link zu Video:
Budget 2024 - Gemeindevertretungssitzung - 3STV