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Darminfektion bei Kindern und Jugendlichen in Frastanz

05.06.2023 | Die Marktgemeinde Frastanz arbeitet eng mit den zuständigen Gesundheitsbehörden zusammen.

In den letzten zehn Tagen sind insgesamt elf Kinder und Jugendliche an Darminfektionen mit Durchfällen erkrankt. Grund ist ein Bakterium der Art STEC (Shigatoxin bildende Escherichia coli). Zwei Kinder sind mit einer Komplikation dieser Durchfallerkrankung, dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) stationär im Landeskrankenhaus Feldkirch in Behandlung, drei weitere an der Universitätsklinik Innsbruck.

Mehrere Kinder sind ab dem 25. Mai 2023 mit blutigen Durchfällen in der Ambulanz der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde vorstellig geworden. In Folge entwickelten mehrere ein hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) als Komplikation einer Infektion mit dem Bakterium STEC. HUS kann zu einem akuten Nierenversagen führen, zwei der Kinder, die stationär behandelt werden, werden intensivmedizinisch behandelt und bekommen eine Nierenersatztherapie, drei weitere Kinder werden derzeit in Innsbruck stationär behandelt.

Laut Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher waren vier der Kinder am Montagabend noch dialysepflichtig, eines der Kinder in Innsbruck sei aber bereits wieder auf der Normalstation und könne am Dienstag oder Mittwoch voraussichtlich wieder nachhause, falls sich der Zustand nicht verschlechtert.

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen besuchen teilweise Kinderbetreuungseinrichtungen in Frastanz. Derzeit ist allerdings nicht klar, ob diese Erkrankungen in Zusammenhang mit den Einrichtungen stehen. Nach Bekanntwerden des ersten Falles wurden die Eltern der betroffenen Einrichtung via KidsFox informiert. Nachdem weitere Fälle in Frastanz aufgetreten sind, wurden letzte Woche Briefe über KidsFox an die Eltern versendet. 

An drei Kinderbetreuungseinrichtungen haben Hygienevisiten durch den Amtsarzt der Bezirkshauptmannschaft stattgefunden. Das Umweltinstitut hat Lebensmittelproben gezogen. Das Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg konnte nach Auftreten eines Bakterium-Falles in den Einrichtungen keine Mängel feststellen. Laut Land Vorarlberg stehen weitere Ergebnisse noch aus.

„Die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder haben für uns oberste Priorität. Daher arbeiten wir eng mit den zuständigen Gesundheitsbehörden zusammen. Unsere Teams führen seit dem Auftreten der ersten Fälle zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durch. Wir werden weiterhin mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Situation zu überwachen, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und transparente Informationen bereitzustellen“, so Bürgermeister Walter Gohm und Vizebürgermeisterin Michaela Gort. „Unsere Gedanken sind bei den erkrankten Kindern, denen wir eine schnelle Genesung wünschen!“

Darminfektionen durch verschiedene Bakterien oder Viren treten laut Landesregierung immer wieder - gerade in Kinderbetreuungseinrichtungen – auf. Reservoir für STEC sind meist Rinder, die Infektion des Menschen kann über den Verzehr von rohen, nicht erhitzten Lebensmitteln, wie z.B. nicht-pasteurisierte Milch, nicht durchgegartes Fleisch, kontaminiertes Gemüse/Früchte erfolgen.

Aber auch beim Schwimmen in kontaminierten Gewässern und direkter Kontakt mit Wiederkäuern (Bauernhof, Streichelzoo) kann die Infektion erfolgen und wird danach von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektionen übertragen. Der Erreger ist hoch infektiös, weshalb oft mehrere Personen in einer Einrichtung oder Familie erkranken.

Von Komplikationen dieser Durchfallerkrankung sind besonders Kleinkinder und Kinder bis fünf Jahre betroffen, ab dem 5. Lebensjahr tritt diese Komplikation seltener auf. Die Erkrankung ist meistens selbstlimitierend und bedarf keiner speziellen Behandlung.

Arzt oder Ärztin bei folgenden Symptomen aufsuchen:

  • blutige Durchfälle
  • schlechter Allgemeinzustand
  • verminderte Harnausscheidung
  • Lidödeme (Augenlid-Schwellung)
  • Blässe und Blutungsneigung