Unter dem Motto „Deine Idee für unser Zentrum“ nutzten Interessierte die Möglichkeit, aktiv an der Zukunft des Frastanzer Ortszentrums mitzuwirken. Menschen aus allen Frastanzer Ortsteilen stellten erste Weichen für die Entwicklung des rund 8.000 m² großen Areals zwischen Rathaus und Bahnhofstraße.
Der Abend knüpfte an einen über 10 Jahre zurückreichenden Prozess an: Bereits zwischen 2011 und 2014 führte Frastanz einen umfassenden Gemeindeentwicklungsprozess durch. Damals setzte die Bevölkerung die Zentrumsentwicklung auf Platz eins der prioritären Handlungsfelder. Diese klare Richtung bildete die Grundlage für den Masterplan, den Frastanzer Architekturbüros anschließend erarbeiteten. Auf Basis dieses Plans hat sich das Zentrum in den vergangenen Jahren sichtbar verändert. Mit dem Saminapark entstand ein lebendiger Mittelpunkt mit Bäckerei, Eisdiele, Weltladen, Seminarräumen sowie Wohn- und Hotelnutzungen. Das neue Friedhof-Servicegebäude wurde errichtet, der Gemeindepark erweitert und entlang des Saminaparks zusätzliche Wohnungen geschaffen.
Zudem kaufte die Marktgemeinde Frastanz in den letzten Jahren Grundstücke und Immobilien wie das Gasthaus Kreuz im Zentrum, um sich eine zusammenhängende Fläche für eine aktive Zentrumsgestaltung zu sichern. Diese bereits umgesetzten Schritte verdeutlichten auch an diesem Abend, dass Frastanz seinen Entwicklungsweg konsequent fortsetzt.
Bürgermeister Walter Gohm betonte in seiner Eröffnungsrede, wie wichtig Kontinuität und Beteiligung für ein erfolgreiches Zentrum seien: „Wir entwickeln hier nicht nur Gebäude, sondern Lebensräume. Und genau deshalb brauchen wir die Stimmen der Menschen, die täglich in diesem Zentrum unterwegs sind. Frastanz ist stark, wenn wir gemeinsam gestalten.“
In moderierten Gesprächsrunden tauschten sich die Teilnehmenden intensiv über zentrale Themen des Abends aus. Im Mittelpunkt standen Fragen zu einem attraktiven öffentlichen Raum, zur Mobilität im Zentrum, zur besseren Vernetzung, zur zukünftigen Rolle des Rathauses sowie zu Wohnen, Gewerbe, Gastronomie und kulturellen Angeboten. Die Diskussionen zeigten, wie vielfältig die Erwartungen und zugleich wie groß der gemeinsame Wunsch nach einem lebendigen, gut nutzbaren Zentrum sind.
„Ich finde die bisherigen Umsetzungen wie das Bildungszentrum sehr gelungen und wünsche mir noch Möglichkeiten für Kulturveranstaltungen und Innenräume ohne Konsumzwang. Der alte Kindergarten wäre dafür als Ort der Begegnung eine schöne Option“, sagte die im Ortsteil Einlis wohnende Mona Pehlivan, der auch die ästhetische Umsetzung wichtig ist. Armin Sahler, langjähriger Bewohner des Ortskerns, ergänzte: „Für mich ist wichtig, dass Betreutes Wohnen sowie leistbare Einstiegswohnungen im Ortszentrum Platz bekommen. Dabei ist gut zu überlegen, was für Geschäftsflächen in Bedacht auf das Bildungszentrum dazu passen.“
Auch aus fachlicher Sicht wurde der Austausch sehr geschätzt. Architektin Katharina Urbanek, Mitglied des dreiköpfigen externen Planungsteams, hob hervor: „Die Vielfalt der Anregungen zeigt, wie gut die Menschen hier ihr Zentrum kennen. Unsere Aufgabe wird nun sein, diese Gedanken in städtebauliche Lösungen zu übersetzen, die langfristig funktionieren.“
Ihr Kollege Mathias Hähnig ergänzte: „Frastanz hat mit den bisherigen Projekten eine starke Basis geschaffen. Jetzt geht es darum, die nächsten Schritte klug zu setzen – mit Respekt vor dem Ort und mit Offenheit für Neues.“
Konzeptentwürfe
Damit beginnt nun die Phase der vertiefenden Arbeit. Eine eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Gemeindevertretung und Mitarbeitenden des Rathauses, wird die Ergebnisse des Abends gemeinsam mit dem Architekten-Team weiterbearbeiten. Das Team rund um die Architekten Mathias Hähnig, Katharina Urbanek und Reinhold Locher wird darauf aufbauend erste Konzeptentwürfe ausarbeiten.
Bereits jetzt steht fest, wie es weitergeht: Ende April 2026 wird ein weiterer Ideen-Abend stattfinden. Dann werden die vertieften Konzeptentwürfe der Bevölkerung präsentiert - erneut mit der Möglichkeit, Feedback einzubringen und entscheidende Impulse zu setzen.
