„Das Bildungszentrum Hofen ist ein Leuchtturmprojekt und ein Musterbeispiel dafür, dass es mit sorgsamer Planung und konsequenter baulicher Umsetzung möglich ist, auch große Bauvorhaben umweltgerecht umzusetzen und damit langfristig viel Geld einzusparen“, schwärmt DI Dietmar Lenz. Der Leiter des Bereichs „Nachhaltige Beschaffung und Vergabe“ beim Vorarlberger Gemeindeverband steht Gemeinden seit vielen Jahren zur Seite, wenn sie öffentliche Gebäude neu errichten, sanieren oder erweitern und dabei nachhaltig investieren wollen.
„Bauökologisch und energetisch optimierte Gebäude kosten nur rund ein bis zwei Prozent mehr als Standardgebäude. Die bessere Energieeffizienz sowie der geringere Wartungs- und Betriebsaufwand machen diese Mehrkosten aber rasch wieder wett“, weiß DI Lenz. Bauherren, Architekten und die beteiligten Baufirmen werden vom Gemeindeverband und seinen Partnern, dem Energieinstitut Vorarlberg und der Fa. Spektrum, umfangreich während des gesamten Planungs- und Ausführungsprozesses unterstützt, wenn sie sich entscheiden, nachhaltig zu bauen.
Wenn das Bauwerk steht, wird im Detail überprüft, wie sehr die Anstrengungen dafür gefruchtet haben. Das Ergebnis wird dann in einem „Kommunalgebäudeausweis“ (KGA) festgehalten. Das Bildungszentrum Hofen erreichte bei dieser Prüfung den drittbesten Wert überhaupt. „Dazu kann man der Marktgemeinde Frastanz nur gratulieren!“, freut sich DI Lenz.
Auch Bürgermeister Walter Gohm zeigt sich hocherfreut. „Die Gemeindevertretung hat schon im Architektenwettbewerb ehrgeizige ökologische und energetische Ziele vorgegeben“, erinnert Gohm. Mit dem Grundsatzbeschluss für den Bau wurde festgehalten, dass mindestens 850 der 1.000 möglichen Punkte erreicht werden müssen und ein Wert von 900 Punkten angestrebt werden soll. „Dass es jetzt sogar 969 Punkte geworden sind, ist sensationell“, so Gohm. Er bedankt sich dafür bei allen an diesem Projekt beteiligten Planern und Baufirmen sowie namentlich auch bei Bauamtsleiter Ing. Robert Hartmann, der als Projektleiter federführend Verantwortung wahrgenommen hat.
Weniger Baukosten, mehr Förderung
Die erfolgreichen Bemühungen um diesen Bestwert bedeuten für die Marktgemeinde Frastanz zunächst eine direkte Förderung des Landes in Höhe von 720.000 Euro netto. Dabei hielt sich der Mehraufwand für die ökologische Optimierung in Grenzen. Die von der Gemeindevertretung vorgegebenen Baukosten von insgesamt 16,5 Millionen Euro netto werden definitiv eingehalten.
Die Prüfung bescheinigt dem Bildungszentrum Hofen auch die Erfüllung der Europäischen Norm für Null-Energiehäuser („nearly zero emission EU Standard“). Der Energieverbrauch liegt in solchen Gebäuden rund 80% unter dem von Standardgebäuden. „Damit spart sich die Marktgemeinde auch langfristig viel Geld“, so Bürgermeister Walter Gohm.
Mindestens ebenso wichtig wie der finanzielle Aspekt sind ihm aber auch die Vorteile für die Nutzer des Gebäudes: „Um den Kindern, Pädagogen und allen anderen Personen im Bildungszentrum ein gesundes Raumklima bieten zu können, wurde auf die konsequente Vermeidung von Schadstoffen in allen Bauteilen geachtet. Das Prüfergebnis bestätigt dem Bildungszentrum eine hervorragende Innenraumluftqualität“, betont Bürgermeister Gohm.
Tag der Offenen Tür am 26. Juni
Davon können sich alle Interessierten bei einem Tag der Offenen Tür des Bildungszentrums Hofen überzeugen: Sofern die Corona-Lage es zulässt, wird dieser am 26. Juni 2021 stattfinden.
Übersicht:
Bildungszentrum Hofen
Neubau und Sanierung der Volksschule Hofen
Spatenstich: 02. Mai 2019
Gesamtfertigstellung: 15. Februar 2021
Baukosten budgetiert gesamt: 16,5 Millionen Euro netto
ökologische Highlights:
Beheizung über das örtliche Biomasse-Fernwärmenetz
Photovoltaikanlage mit 80 kWp Leistung - entspricht dem Verbrauch von 20 Haushalten
Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung