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120 Jahre Feuerwehr Frastanz

Ein Blick auf eine bewegte Geschichte.

Fotoquelle: Feuerwehr Frastanz

Am 05. November 1899 versammelten sich 30 Frastanzer Bürger im Gemeindehaus, um die Freiwillige Feuerwehr Frastanz zu gründen. Unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Johann Schmid wurde Josef Gopp zum ersten Hauptmann gewählt. Zwei Handdruckspritzen, zwei Schlauchanhängern und ein Leiterwagen zählten damals zur Ausrüstung.

Bereits ein Jahr zählte die Frastanzer Feuerwehr 62 aktive und 41 unterstützende Mitglieder, die als Spritzenmeister, Schlauchmannschaft oder Steiger im Einsatz waren, wobei hauptsächlich Brände in Wohn- und Bauernhäusern gelöscht werden mussten.  Der größte Wohnhausbrand in der Frastanzer Geschichte passierte sich 1902 in der Brandgasse als fünf Häuser vom Feuer zerstört wurden.

Nicht nur Feuer, sondern auch Wasser machte der Feuerwehr immer wieder zu schaffen. So ereignete sich 1910 ein verheerendes Hochwasser in Frastanz. Beim Einsatz holte sich Hauptmann Gopp eine Lungenentzündung und starb. Durch den Ersten Weltkrieg wurde der Mitgliederstand von 60 Mann auf 22 dezimiert. Auch der Zweite Weltkrieg setzte der Feuerwehr Frastanz schwer zu. 17 Männer kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück. Beim Luftangriff auf Feldkirch im Jahr 1943 mit 168 Toten leistete die Feuerwehr Frastanz Hilfe. Nach den Kriegsjahren erholte sich der Mannschaftstand nur sehr langsam. Doch Josef Bertsch legte einen neuerlichen Grundstein für das Feuerwehrwesen, auf dem heute aufgebaut wird.

Von 1967 bis 1986 übernahm Ernst Gabriel als Kommandant die Verantwortung. In seine Ära fielen unter anderem die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge und der bislang größte Brandeinsatz: In den frühen Morgenstunden des 10. März 1978 erschütterte eine schwere Explosion die Gemeinde Frastanz. Im Keller der Fa. Müroll in der Kleinfeldgasse hatte sich ein Benzin-Luftgemisch gebildet und im gesamten Gebäude ausgebreitet, ehe es explodierte. Drei Tage nach Ausbruch des Brandes konnten die letzten Einsatzkräfte den Ort des Geschehens verlassen.

Neues Feuerwehrhaus
1986 wurde Alfred Tiefenthaler zum Kommandanten gewählt. In seiner Amtszeit wurde zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1999 mit dem Bau des neuen Gerätehauses in der Bahnhofstraße begonnen und eineinhalb Jahre später abgeschlossen. Grund für den Bau waren die Einsatzzahlen, die mittlerweile auf ca. 40 -50 m Jahr gestiegen waren. Besonders bei schweren Verkehrsunfällen wurden die Feuerwehrmitglieder gefordert. Fast wöchentlich ertönte die Sirene zu jeder Tages- und Nachtzeit, was von vielen Bewohnern  ls störend empfunden wurde. Die Funkrufempfänger „Piepser“ konnten Abhilfe schaffen.

In den letzten 18 Jahren wurde die Feuerwehr Frastanz 1.478 Mal zu Hilfeleistungen bei Bränden, Verkehrsunfällen und Naturereignissen gerufen. Zu den häufigsten Einsätzen zählen technische Einsätze bei Verkehrsunfällen, etwa im Ambergtunnel. Schwere Brände mit Todesopfern erfordern nicht nur physische, sondern auch psychische Einsatzstärke. Zuletzt vermehrten sich zudem Einsätze bei Naturkatastrophen wie Hochwasser und schwere Stürme.

Kameradschaft
Für die Einsätze ist die Feuerwehr Frastanz gut gerüstet, denn „modernste Technik und eine tolle  Kameradschaft zeichnen uns aus“, so Martin Schmid, der seit 2007 Kommandant ist. Dabei kann er derzeit auf 67 aktive Mitglieder und 33 Ehrenmitglieder zählen. Mit der Gründung der Jugendfeuerwehr Frastanz im Jahr 2012 ist auch für die Zukunft gesorgt.

Gratulation

Im Namen der Marktgemeinde Frastanz bedankt sich Bürgermeister Mag. Eugen Gabriel bei allen Mitgliedern der Feuerwehr Frastanz für ihren Einsatz zum Wohle unserer Mitmenschen und gratuliert zum 120-jährigen Jubiläum. „I bi uf eu körig stolz, ihr sind mine Führwehrler us beschtem Holz, ihr heben zemm, ihr trägen mit, dass üsre Gmänd hät a guate Zitt“, reimte der Bürgermeister für die Festschrift der Ortsfeuerwehr.

AAAA