Thomas Schwarz bezeichnet sich selbst als „Urfrastner“. Er wuchs in Frastanz auf und besuchte die Volks- und Hauptschule im Dorf. Danach ging er ins Bundesoberstufenrealgymnasium in Feldkirch und nach der Matura musste er wie die meisten jungen Männer seines Alters zum Bundesheer. Anschließend begann Thomas zu arbeiten. Mittlerweile hat er sein eigenes Büro für Bauphysik. Laut ihm können sich die meisten Menschen unter diesem Begriff nicht viel vorstellen, deshalb ganz einfach formuliert: „Bauphysik ist alles, was mit Lärm zu tun hat.“ Der Urfrastner hat sein ganzes Leben in Frastanz gelebt und seine Firma hat ihren Standort natürlich auch hier in Frastanz. In seiner Freizeit engagiert er sich im Vorstand des Fußballvereins und ist Präsident der Närrischen Riebelzunft Frastanz.
Fasnat als Kind
Da der Vater von Thomas einer der fünf Mitbegründer der Riebelzunft war, ist er schon von klein auf immer involviert gewesen. Während andere Kinder als Clowns, Bären oder Cowboys verkleidet waren, trug Thomas stets stolz seine Riebelzunftskleidung. In der Hauptschule wurde dies kurzerhand zu einem kleinen Problem, da sein Hauptkostüm immer der Riebelzunftmantel war und er gar kein anderes Kostüm hatte. „Für mich ist Fasching einfach immer Riebelzunft gewesen, so auch als Kind.“
Bedeutung des Faschings
Der Fasching ist eine ungezwungene Zeit, in der man den Alltag etwas vergessen kann, Personen aus dem Berufsleben ganz privat trifft und diese plötzlich ganz anders wahrnimmt. Nicht nur die Mitmenschen, sondern auch man selbst kann unter dem Jahr einfach mal jemand anderes sein und in eine andere Rolle schlüpfen. Das Phänomen des Faschings hat viele Anreize und ruft auch geteilte Meinungen hervor. Thomas berichtet von Kunden, die am Faschingsdienstag eine Terminanfrage schicken, da für sie dieser ein Tag wie jeder andere ist. Doch eins ist klar, für ihn ist dieser Tag nicht möglich, denn vom „Schmutziga Donnschtig“ bis zum „Faschingszieschtig“ steht nichts außer Fasching im Terminkalender.
Doch nicht nur in dieser kurzen Zeitspanne, sondern über die ganze fünfte Jahreszeit verteilt gibt es viele Highlights, welche Thomas in private und repräsentative unterteilt. Der Faschingsbeginn zählt für ihn zu einem der wichtigsten Tage im Jahr: „Da lass‘ ich alles liegen und stehen, denn der 11.11. ist mir komplett heilig. Da gibt es nichts außer Fasching, mit Kollegen zusammensitzen und närrische Ideen haben“, so Schwarz. Auch alle internen Feste, wie beispielsweise der Vormittag des Faschingssamstags, zählen zu seinen persönlichen Favoriten. In seiner Funktion als Präsident schätzt er besonders den Riebelzunftball und den Kinderfasching, der durch die vielen teilnehmenden Kindergruppen immer ein großartiges Spektakel ist.
„Immer nur, Riebel pur!“
Wie jeder Riebelzünftler hat Thomas erstmals geschnuppert und die Aufnahmeprüfung das Riebelkochen absolviert. In weiterer Folge war er für die Dekoration beim Ball zuständig und als Walter Lisch seine Laufbahn als Präsident beendete, wurde Thomas vorgeschlagen und zum Präsidenten gewählt. Als Präsident ist er der Obmann des Vereins. Seine Aufgaben liegen vor allem in der Organisation: Terminpläne erstellen, Umzüge terminieren, Ball koordinieren, repräsentieren und Sitzungen leiten. „In Summe einer von vielen, der ein wenig der Kopf spielt“, so Schwarz. Als Gastgeber beim alljährlichen Riebelzunftball helfen alle mit. Jeder ist gerne dabei und packt mit an. Die eingeschworene Gruppe von Faschingsnarren kann aufeinander zählen. Die Ballabende sind zu einem richtigen Event in Frastanz geworden. Der Präsident des Vorarlberger Faschingsverbands beschreibt den Ball als klein und ungezwungen, aber mit hohem Niveau. Das Ziel der Riebelzunft ist es, ein breitgefächertes Programm zusammenzustellen, bei dem jeden etwas dabei ist.
Für Schwarz sind der Ball und der Fasching eine lustige Zeit, in der man feiern und Spaß haben kann. „Der ganze Trubel, den man sonst so hat, kann man vergessen. Man kann einfach lustig sein und das mit anderen Leuten zusammen teilen, die das genau gleich sehen.“
Redaktion in Frastanz/Teresa Gort
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