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Sippenbuch Frastanz-Nenzing

Die Marktgemeinde Frastanz präsentiert am 11. Mai 2017 das Sippenbuch Frastanz-Nenzing in der Vorarlberger Museumswelt.

Sippenbuch Frastanz-Nenzing - Fam. Welte

Viele Wochen und Monate hat Hans Matschek damit verbracht, sich in den Trau-, Tauf- und Sterbebüchern, in Steuerbüchern, Gerichtsprotokollen und andern Hinterlassenschaften Übersicht zu verschaffen, um das Sippenbuch Frastanz-Nenzing zu erstellen. Im Sippenbuch befinden sich die Lebensdaten der Frastanzer und Nenzinger, die vor mehr als hundert Jahren geboren wurden. Das ist eine wahre Fundgrube für all jene, die ihrer Herkunft nachspüren möchten.

Das Sippenbuch ist allerdings kein Buch im herkömmlichen Sinn. Es handelt sich vielmehr um fast 2000 Seiten starkes Dokument, welches auf einem USB-Stick zum Verkauf angeboten wird. Auch wird niemand das Sippenbuch Seite für Seite studieren. Auf der Suche nach einer bestimmten Person wird der Leser vielmehr immer wieder in ein anderes Kapitel wechseln, von vorne nach hinten und zurück in die Mitte springen. Im Normalfall wird er sich sogar zu allererst dem letzten Kapitel widmen. Denn ganz am Ende des Buches befindet sich das Namensverzeichnis, in dem alle erfassten Personen alphabetisch aufgelistet sind.

Datenschutz
Allerdings sind dort nur Menschen zu finden, die vor dem Jahr 1916 geboren sind. Taufbücher unterliegen nämlich dem Datenschutz. Deshalb dürfen nur die Daten von Personen, die vor mehr als hundert Jahren verstorben sind, herausgegeben werden. Auf dieser Liste den richtigen Vorfahren aufzuspüren, ist gar nicht so einfach. Denn die Nachnamen entstanden im deutschen Sprachraum erst im 12. und 13. Jahrhundert. Sie wurden damals eingeführt, um die vielen gleichen Namensträger in einem Ort zu unterscheiden.

Pfarrer bestimmte die Schreibweise
Viele Nachnamen haben einen geographischen Bezug - wie beispielsweise Latzer (aus Latz), Ludescher (aus Ludesch), Wiederin (Bauernhof bei den Weiden) oder Walser (aus dem Wallis). Aber auch Berufsbezeichnungen waren als Namensgeber beliebt. Beck, Geiger, Müller, Scherer, Schmid, Schmidle oder Zimmermann sind hier augenscheinliche Beispiele.

Andere Familiennamen sind von den Vornamen abgeleitet wie etwa Bertsch (von Berthold), Gabriel, Lutz, Thöni (von Anton), Tschann (rätoromanisch für Johann) oder Welte (von Walter). Der in Frastanz häufig vertretene Name Gstach soll auf Jakob zurückgehen. Wie der Name geschrieben wurde, unterlag dem Geschmack des Pfarrers. Fixe Regeln gab es nicht.

Ist der richtige Vorfahre erst einmal gefunden, kann man die Spur im Sippenbuch konsequent weiterverfolgen, um einen Stammbaum der eigenen Familie zu erstellen - und erfährt dabei auch so manche spannende Details über das Leben der unmittelbaren Vorfahren.

Übersicht
Sippenbuch Frastanz-Nenzing
Präsentation am 11.05.2017, 19:00 Uhr
Vorarlberger Museumswelt in Frastanz

Das Sippenbuch (USB-Stick) ist am Präsentationsabend um 30,00 Euro erhältlich und kann danach in der Bürgerservice-Stelle im Rathaus Frastanz gekauft werden.