„Dönz. So weit man weiß“ ist ein regionalhistorischer Roman, den man mittlerweile kennt. 2021 erschienen, erzählt er die Geschichte der Ahnen der Autorin Sabine Grohs, die dafür in über 260 Briefen, mehreren Ordnern alter Dokumente und Kisten voller Fotos recherchiert hat. Schon als Kind hat sie begonnen, den Familienschatz zu heben, indem sie alles sammelte, was ihr an Fotos und Handschriften in die Finger kam. Kombiniert mit den Erzählungen von Großeltern und Verwandten hat sie ihn mit dem Roman zu einer packenden „Real-Life-Geschichte“ verarbeitet. Wie sie dabei vorgegangen ist, erzählt sie uns am 9. September um 16 Uhr in der Vorarlberger Museumswelt.
„Viele von uns haben Schuhschachteln mit historischen Fotos oder Päcklein mit alten Briefen irgendwo im Haus herumliegen. Bei jeder Lesung kommen einige Leute auf mich zu, die mir erzählen, dass sie auch so etwas haben“, erzählt Grohs.
Es kommt aber darauf an, was man aus den Familienschätzen macht: ob man sie einfach liegenlässt, gar wegschmeißt oder verbrennt, unter den Verwandten auf gut Glück verteilt, ob man sie zumindest einem Archiv zum Einscannen übergibt oder, im besten Fall, wie die Autorin schätzt und ordnet, in den familiengeschichtlichen und historischen Zusammenhang stellt und so seinen Nachkommen eine würdige Dokumentation der eigenen Familiengeschichte schenkt.
Im Rahmen der neuen Vortragsreihe „Fenster in die Vergangenheit“ der Vorarlberger Museumswelt wird Grohs am 9. September um 16 Uhr erzählen, wie sie drei Umzugskisten voller alter Fotos, Briefe, Dokumente und Aufzeichnungen im Lauf ihres Lebens zusammensuchte und -fand, ordnete, katalogisierte, transkribierte und deutete. Ein Ergebnis ihrer Arbeit ist der Roman „Dönz. So weit man weiß“, ein weiteres Ergebnis die Wanderausstellung „Lange Heimkehr – Vom Schaffen und Machen einer mutigen Frau: Katharina Wiederin“, die das Leben ihrer Urgroßmutter über zwei Generationen, in zwei Nationen, durch zwei Weltkriege begleitet und mit Fotos und Dokumenten darstellt.
„Der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz ist wichtig, ihre Besucher:innen immer wieder für neue Sammel- und Wissensgebiete zu begeistern“, meint Manfred Morscher, Präsident der Museumswelt.
„Wir wollen mit der neuen Vortragsreihe Sammler:innen und Hobby-Historiker:innen eine Plattform bieten, den interessierten Zuhörer:innen in einem Referat ihren Sammelgegenstand oder ihr historisches Interessensgebiet zu zeigen und näherzubringen. Jeder kann vortragen – vom einfachen Sammler über den Themen-Tüftler bis zum ausgewiesenen Experten“, erklärt Monika Raggl das Konzept. „Ich bemerke schon lange, dass bei privaten Sammlern und Geschichte-Begeisterten oft profundes Wissen vorliegt, das nur selten an die Öffentlichkeit kommt. Das wollen wir ändern“, so Reinhard Häfele von der Vorarlberger Museumswelt.
Die Vorträge zu „Sammelobjekte. Fenster in die Vergangenheit“ finden als unabhängige Veranstaltung jeden zweiten Samstag im Monat um 16:00 Uhr im Veranstaltungssaal der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz statt. Wer will, kann vor dem „Fenster in die Vergangenheit“ noch eine Themenführung der sieben Einzelausstellungen besuchen. So bietet die Vorarlberger Museumswelt ein deckendes Samstag-Nachmittags-Programm für Familien und Einzelpersonen.
Und das Beste: wer selbst ein historisches Interessens- oder Sammelgebiet hat und es anderen näherbringen will, ist herzlich eingeladen, sich bei der Museumswelt Frastanz zu melden. Natürlich werden die Vortragenden bei der Erstellung des Vortrags in allen Belangen unterstützt, ob technisch oder inhaltlich, damit die Vorarlberger Museumswelt zum Vorarlberger Treffpunkt von Geschichte-Interessierten wird.
Wann:
Samstag, 9. September 2023
- 14:00 Uhr Themenführung im Elektromuseum
- 16:00 Uhr Referat von Sabine Grohs „Familienschätze: Ahnenforschung aus der Schuhschachtel“
Eintritt:
Museumseintritt: € 7,00 (Gruppentarif)
Themenführung und/oder Vortrag: € 6,00