Als sehr konkurrenzstarke, nordamerikanische Pflanze raubt sie den gefährdeten heimischen Riedpflanzen Platz und Licht, da sie sich sowohl über Wurzeln als auch Samen vermehrt. Die Bekämpfungsmaßnahmen wurden bisher durch die Marktgemeinde Frastanz in Absprache mit den Bewirtschaftern und den zuständigen Behörden und Fachleuten durchgeführt.
Im nördlichen Teil des Frastanzer Riedes wurde heuer festgestellt, dass die Ausbreitung der Goldrute teilweise bereits flächendeckend ist. Ein Grund für diese enorme Ausbreitung ist unter anderem die Veränderung der Witterungsverhältnisse. Anhaltende Trockenperioden kommen der Goldrute zugute, während die heimischen Pflanzen unserer feuchten Riedlandschaften leiden. Die Bekämpfungsmaßnahme „zweimaliges Mähen der Goldrutenbestände“ wird heuer in Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern der Flächen durchgeführt. Die Landwirte mähen deshalb die in der Karte ersichtlichen Streuewiesen schon Anfang Juli um die Blüte und Samenbildung der Goldrute zu verhindern und die Pflanze zu schwächen. Ein zweiter Mähdurchgang erfolgt im Zuge der jährlichen Streuemahd ab 1. September.
Die zusätzliche Mahd wird vorerst für drei Jahre (2018 – 2020) durchgeführt. 2020 wird der Erfolg der Maßnahme – im Idealfall die Zurückdrängung der Goldrute – auf den betroffenen Riedflächen evaluiert.
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Riedflächen, die über 3 Jahre im Juli und September gemäht werden (PDF, 6 MB)
Möchten auch Sie sich an der Erhaltung der Artenvielfalt im Frastanzer Ried beteiligen? Beim ersten „Vielfaltertag“ am Montag, 9. Juli 2018 von 09:00 bis 15:00 Uhr haben alle Interessierten die Möglichkeit die Goldrute hautnah kennen zu lernen. Es werden die Goldrutenbestände im Natura 2000-Gebiet in Kooperation mit Gemeinde und Landwirten gemäht und händisch entfernt. Bitte bei Regionsmanagerin Romana Steinparzer anmelden unter 0676 833 06 4716 oder romana.steinparzer@naturvielfalt.at.
Porträt Goldrute:
Die Kanadische und die Späten Goldrute stammen aus Nordamerika und wurden als Zierpflanzen nach Europa gebracht, wo sie im 19. Jahrhundert verwilderten. Teilweise wurden sie auch als Bienentracht gezielt angesät. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts breiten sich Goldruten in Mitteleuropa rasant aus – begünstigt durch bis zu 15.000 Samen pro Pflanze, die vom Wind verfrachtet werden. Einmal etabliert, können sie rasch dichte Bestände bilden.
Vorkommen in Vorarlberg
Typische Lebensräume sind Brachflächen, Dämme oder Bahn- und Straßenböschungen. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im Talraum von Rheintal und Walgau. Oberhalb der Tallagen sind Goldruten weit seltener; größere Bestände finden sich hier vor allem an Fließgewässern, z.B. der Bregenzerach.
Seit einigen Jahrzehnten dringen Goldruten zunehmend in Streuwiesen vor und verdrängen die ursprüngliche Vegetation. Die Ursachen hierfür sind nicht immer eindeutig, oft aber eine indirekte Folge von Austrocknung oder von offenen Böden durch Ablagerung von Grabenaushub oder anderen Materialen.