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Lebenshilfe hat doppelten Grund zum Feiern

Unter dem Motto „50 Jahre Mitanand“ feiert die Lebenshilfe Vorarlberg heuer ein rundes Jubiläum. In Frastanz gibt es doppelten Grund zum Feiern, denn hier zelebriert auch die Werkstätte in der Kleinfeldgasse ihr 25-Jähriges Bestehen. Daher haben wir Ilse Mock als Lebenshilfe-Obfrau der Region Walgau zum Interview getroffen.

Die Lebenshilfe Vorarlberg engagiert sich seit 50 Jahren für die Interessen von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen. Was hat dieses Engagement bewirkt?

Das Engagement bewirkt, dass Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen können, natürlich je nach ihren Möglichkeiten. Die Lebenshilfe ermöglicht Menschen mit Beeinträchtigungen einer Arbeit nachzugehen und somit auch Teilhabe am täglichen Leben zu haben.

Neben der Dachorganisation feiert auch die Werkstätte in Frastanz ein Jubiläum. Wie kam es vor 25 Jahren zur Errichtung dieser Werkstätte in unserer Gemeinde?

Das Tagesheim der Lebenshilfe in Feldkirch –Nofels platzte aus allen Nähten, so musste sich die Lebenshilfe nach neuen Räumen umschauen. Dank dem sozialen Engagement der Pfarre Frastanz erhielt die Lebenshilfe auf einem Pfarrgrundstück ein Baurecht eingeräumt. Im Mai 1991 fand der Spatenstich statt
.

In der 2. Julihälfte 1992 zogen die ersten Leute mit Beeinträchtigung ins neue Haus ein. Damals konnten auch schon Spezialeinrichtungen für die Betreuung von Schwerstbehinderten angeschafft werden. Der damalige Obmann war Herr Wilhelm Stenek.

 

Hat sich durch die Werkstätte der Umgang mit Behinderung geändert?

Ja, die Menschen mit Beeinträchtigung sind als Gleichberechtigte anerkennt – man redet mit denen auf gleiche Ebene und nimmt ihre Wünsche, Vorschläge je nach Möglichkeit wahr und ernst.

Die Leute, die in der Werkstätte tagsüber arbeiten und wohne, sind auch in der Umgebung, eigentlich in der ganzen Gemeinde bekannt und anerkannt und gehören ganz selbstverständlich dazu. Das war ja nicht immer so.

 

Was sind die Schwerpunkte der Lebenshilfe in Frastanz?

Bei uns sind zwei Schwerpunkte wichtig:

  • Die Suche nach Arbeits- oder Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf.
  • Zudem begleiten wir Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf individuell auf dem Weg zur Selbstständigkeit im Alltag, aber auch z.B. zum Wohlfühlen im Alter.

 

Was bietet die Werkstätte der Lebenshilfe in Frastanz?

Durch das sehr vielfältige Wochenprogramm wie das Therapiebad, Wanderungen, Reiten, Malatelier, Holzatelier oder tiergestützte Pädagogik, Ausflüge in den Wald etc. möchten wir den Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Inklusion wird bei uns großgeschrieben. Wir führen ein offenes Haus, das jederzeit gerne Besucher empfängt. Einfach vorher kurz anrufen.

Wir haben ein Lädile für gebrauchte Kinderkleidung eingerichtet, das von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr geöffnet ist. Den Fraschtner Mittagstisch bieten wir ebenfalls von Montag bis Freitag an. Interessierte können sich mind. ein Tag vorher anmelden.

Zwei Mal jährlich laden wir zum Kreativ Markt mit 20 verschiedenen Austellern in die Werkstätte und nehmen aktiv am Dorfleben wie „Advent im Park“ oder am Kulturtag teil.

Am 11.11. besucht uns immer die Guggamusig und wir feiern zusammen den Faschingsbeginn. Darauf freuen wir uns alle immer sehr. Manche können die Ankunft der Guggamusig kaum erwarte
n.

 

Wie sehen Sie die Zukunft der Werkstätte in Frastanz?

Die Zukunft der Werkstätte Frastanz sehe ich positiv. Natürlich gibt es noch eine Menge zu tun und viele Hürden zu nehmen. Allerdings sind wir auf einem guten Weg zur Inklusion.

Mit Dr. Gabriele Nussbaumer hat die Lebenshilfe eine sehr gute ehrenamtliche Präsidentin, die sich sehr für die Betreuten der Lebenshilfe einsetzt und auch um deren Belange weiß und für sie kämpft.

Wir haben starke Eltern, die sich um das Wohl ihrer Kinder sorgen, die aber auch bereit sind, neue Wege zu gehen.

Wir haben bei uns in der Werkstätte sehr, sehr gute hauptamtliche Mitarbeiter, die mit viel Geduld und Liebe ihren Beruf ausüben. Allen einen herzlichen Dank!

Soweit es mir möglich ist, werde ich gerne noch eine Weile unterstützend tätig sein.